Servus Matthias,
schön dass du dir Zeit nimmst für das Interview. Wie wurdest du auf den FCR aufmerksam und warum bist du uns dann beigetreten?
Aufmerksam geworden bin ich durch andere Mitglieder vom FCR, die vor mir schon dabei waren. Nachdem ich dann 2x beim Stammtisch reingeschnuppert habe, bin ich dann beigetreten. Zum einen ist es eine echt tolle „Truppe“, da kann man eigentlich immer jeden fragen wenn man was wissen möchte oder mal ein „Fotografen“-Problem hat. Und zum anderen ist der Austausch mit anderen Fotografierenden, nicht nur über das Fotografieren selbst, sondern auch wie man dazu gekommen ist, sehr interessant. Man lernt ja nie aus….
Welche Aufnahmebereiche bevorzugst du?
Das ist ganz unterschiedlich, es gibt Tage da geniesse ich es bei Landschaftsaufnahmen für mich allein zu sein und meine Ruhe zu haben. Ich finde es aber auch total interressant und spannend bei Shootings (im Portraitbereich von Normal über Sensual bis hin zu erotischen Teilakt-/Aktshootings) nicht nur ganz verschiedene Menschen vor der Kamera zu haben, sondern im Austausch auch die Geschichte derjenigen Person(en) zu erfahren.
Mit welchem Equipment bist du unterwegs?
Aktuell habe ich (noch) eine Nikon D5500 mit verschiedenen Objektiven und eine Drohne DJI Mavic Air 2.
Gibt es ein Zubehör auf deiner Liste, auf dass du im Nachhinein gesehen, gerne verzichten könntest (der klassische „ich brauche das unbedingt weil“ und dann wird es kaum genutzt 😃)
Ja gibt es, wie wahrscheinlich bei vielen anderen…. ein Objektiv, ich weiss grad gar nicht genau welches das ist, das ich unbedingt mal haben wollte, dann aber nur ein paar mal hergenommen habe. Inzwischen ist es an jemanden verliehen und ich vermiss es nicht mal wirklich.
Wie wichtig ist Dir Technik beim Fotografieren. Brauchst du immer die neuste Ausrüstung?
Die Technik selbst sollte funktionieren, meine Kamera ist nicht mehr die neueste, funktioniert aber soweit noch gut. Es muss nicht immer das allerneueste sein, allerdings liebäugel ich schon seit einer geraumen Zeit mir noch nen 2.Body zuzulegen, kann mich aber noch nicht entscheiden welche Systemkamera von Nikon.
Woher holst du dir Inspiration?
(Bücher? Instagram? Clubmitglieder?)
Da gibt es nichts spezielles…. zum einen über Social Media (Facebook, Instagram..), andere Fotografen und auch Clubmitglieder..aber oftmals hab ich auch bestimmte Ideen im Kopf, aber da scheitert es (noch) sehr oft an der Umsetzung…wo wir wieder bei „Fotografen“-Problemen wären.
Planst du deine Fotos oder ziehst du einfach „auf gut Glück“ los? Wenn ja wie planst du deine Bilder?
(Spezielle App? Wetter? Google Maps?)
Teils teils… eine spezielle App hab ich zwar nicht, aber die normale Handy-Wetter-App hilft mir meistens, auch wenn die nicht immer so ganz stimmt. Für einige Projekte plane ich meine Bilder (was, wie und wo) wie zum Beispiel für meinen eigenen Kalender oder bei der Planung von Fotoshootings gehört ja auch eine Vorarbeit dazu (wie z.Bsp. welche Aufnahmen kann man an der geplanten Location machen oder an welchem Spot kann man mit dem geplanten Outfit was umsetzen).
Für einige Sachen zieh ich fast komplett ohne Plan los, wie z.Bsp. wenn ich diversen Veranstaltungen fotografiere (inbesondere Mittelaltermärkte, Auftritte von einer Hexen-/Krampusgruppe die ich regelmäßig begleite oder beim Eishockey). Da ist mein Ziel gute Fotos im passenden Moment zu schießen.
Mittelaltermärkte und Krampusgruppen? Erzähl uns doch gerne was darüber! Wo trifft man dich? Was fasziniert dich an diesen Bildern?
Da ich eine zeitlang aktives Mitglied beim Festspielverein in Neunburg vorm Wald tätig war, bin ich so mit Mittelaltermärkten in Berührung gekommen. Beim Neunburger Mittelaltermarkt tritt auch jedes Jahr ein Krampusverein auf. Anfangs hab ich davon immer so Bilder gemacht. Doch inzwischen bin ich regelmäßig bei Auftritten der Schwarzachtalpass dabei. Mich fasziniert daran das bei ihren Shows zum einen die Traditionen von früher gezeigt aber auch mit ihren Geschichten eine Verbindung zum heutigen Geschehen geknüpft wird.
Wenn du auch Bilder im Sensual bis hin zu erotischen Teilakt-/Aktshootings machst hast du dann auch ein Studio?
Leider habe ich kein Studio. Meine Shootings finden meistens Outdoor statt. Allerdings hab ich die Möglichkeit Shootings in einem kleinen Hotel machen zu können. Alternativ gehen natürlich auch Homeshootings beim Model daheim.
Diese Art Bilder wird ja schon gerne als Königsdisziplin bezeichnet. Wie hast du dir dein Wissen darüber angeeignet?
Wie lange machst du das schon?
An diese Königsdisziplin hab ich mich so richtig erst vor etwas mehr als einem Jahr gewagt, wobei mein allererstes richtiges Shooting, als ich vor 4 Jahren angefangen habe, auch schon ein Teilakt-Shooting war. Dafür das ich damals quasi null Erfahrung damit hatte, sind die Bilder so gut geworden, das sich das Model einige davon auf Leinwand in ihrer Wohnung aufgehängt hat.
Das Wissen über diese Art Shootings hab ich mir zum Teil über befreundete Fotografen, diverse Onlinerecherchen und Learning by Doing angeeignet.
Wen Shootest du so? Bekannte, Verwandte? Wie kommst du an deine Models?
Da habe ich jetzt keine spezielle „Beutegruppe“. Das sind sowohl Bekannte, Freunde aber auch am Anfang ganz Fremde, die dann teilweise nicht nur zu Kunden sondern auch zu Freunden werden. An meine Models komme ich über Mundpropaganda, über Social Media (Facebook / Instagram) und über Werbung durch Flyer zum Beispiel.
Eishockey ist ja ein extrem schneller Sport. Wie schaffst du es da, den richtigen Moment zu erwischen?
(Vielleicht verrätst du unseren Lesern auch ein paar Tipps? Einstellungen der Kamera?)
Ich bin als Teenager schon als Fan regelmäßig zum Eishockey gegangen. Irgendwann hat es sich dann ergeben, das ich inzwischen meist bei Auswärtsspielen der Eispiraten Crimmitschau in der DEL2 (2t höchste Liga in Deutschland) als Fotograf tätig bin.
Eishockey ist ja bekanntlich der schnellste Mannschaftssport der Welt, und da immer den richtigen Moment abzupassen gelingt mir auch heute nicht immer. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür wann man „abdrücken“ sollte. Das ist viel Übungssache, aber irgendwann hat man den Dreh raus. Und etwas Glück gehört auch immer dazu.