AllgemeinInterviews

Hallo Sabine,
es freut uns sehr, dass wir Dich heute im Fotoclub Regenstauf ein wenig besser kennenlernen dürfen! Dein Bezug zum FCR ist ja ein etwas anderer als bei unseren ambitionierten Hobbyfotografen, die „normalerweise“ bei uns Mitglied sind. In diesem Zusammenhang erst mal vielen, vielen Dank, dass Du gemeinsam mit Heiner Weiß unsere FCR-Webseite so super am Leben hältst.

Du betreibst ja mittlerweile seit einigen Jahren in Ludwigshafen am Rhein ein professionelles Fotostudio.

Wie kam es denn dazu, diese Entscheidung zu treffen? Irgendwo haben wir gelesen, dass Du früher vor allem Webdesign betrieben hast – da haben wir jetzt wieder den Bezug zum FCR – mittlerweile diese Tätigkeit aber eher deutlich hinter der Fotografie anstellst.
Ja ich bin gelernte Webdesignerin. Ich habe immer mal wieder Bilder vom Kunden bekommen, bei denen ich dachte OMG, da geb ich mir so viel Mühe mit der Webseite und dann sollen so schlechte Bilder rein. Das kann ich besser!
Vielleicht etwas überheblich und großmäulig, aber es klappte ganz gut und den Kunden sagten die Bilder zu. Ich bin ehrlich, perfekt waren die Bilder nicht, aber doch um einiges besser als das, was ich vom Kunden bekam.

Habe dann für einige Gastronomiebetriebe sowohl Foodfotos als auch Bilder von der Belegschaft gemacht und rutschte damit immer mehr in die Peoplefotografie und merkte schnell, dass ich das doch um einiges lieber mache und dabei entspannter bin als wenn ich z. B. noch schnell Mitten in der Nacht vor einem Events für den Kunden den Fehler in der Datenbank zu suchen und zu beheben.

Damit ich vom Wetter und den Locations der Kunden unabhängig bin, musste dann aber zügig ein Studio her. Nix Großes aber alles drin, was man so braucht, und auch vieles , was man nur glaubt , dass man es unbedingt bräuchte.
Aber ich glaube dafür sind wir als Fotografen alle sehr empfänglich, egal ob fürs Hobby oder den Beruf.

Wie bist Du denn überhaupt zur Fotografie gekommen?
Wie bereits erwähnt über Umwege. Fotografiert habe ich aber schon als ganz kleines Kind. So wirklich „infiziert mit dem Fotovirus“ habe ich mich aber, als mir Heiner Weiss bei einem gemeinsamen Zoobesuch eine seiner Spiegelreflexkameras lieh. Bis dato hatte ich nur Systemkameras und ich war so fasziniert, was mit einer Spiegelreflex und den digitalen Negativen jetzt alles möglich war.

Wann hast Du Deine erste digitale Spiegelreflex bekommen und welche war das?
Meine erste Spiegelreflex hatte ich vor 13 Jahren, es war noch kein Vollformat. Die Nikon D7000 war die erste eigene Kamera, bald drauf wechselte ich aber zu Vollformat D700, D4 und D750. Mittlerweile habe ich eine spiegellose Sony, aber irgendwie hänge ich doch sehr an Nikon und bin mir fast sicher, die nächste Kamera wird wieder eine Nikon werden.

Du zeigst auf Deiner Homepage www.sabine-kast.de ja eine unglaubliche Vielfalt Deines Portfolios. Gibt es ein Thema, dass Dir dabei besonders am Herzen liegt und wenn ja warum?
Eigentlich mag ich alles gerne, und es ist besonders die Abwechslung die mich reizt. Wenn ich mich allerdings auf eines beschränken müsste, dann wäre es vermutlich die Newborn- und Babyfotografie. Kinder sind so herrlich unverfälscht und wenn sie lachen, kommt das aus vollem Herzen. Klar ist das auch anstrengend und manchmal auch nervenaufreibend, aber es ist auch so schön solche Erinnerungen für die Kunden festzuhalten zu können.

Gibt es Unterschiede in Deinem Equipment wenn Du privat bzw. beruflich fotografierst? Bleibt da überhaupt noch Zeit und Muse, privat los zu ziehen? Bist Du dann eher die „Einzelkämpferin“ oder ziehst Du gerne mit anderen Leuten los?
Beruflich bin ich viel mit Blitz zugange im Studio, privat liebe ich es dann aber eher mit availabel Light das Motiv in Szene zu setzen.
Leider bleibt manchmal nicht wirklich viel Zeit, aber wenn ich dann doch mal ausspannen möchte und mir die zeit nehme, schnappt ich mir meine D750 und ein Makroobjektiv mach mich auf die Suche nach Insekten. Das entschleunigt so schön. Aber ab und an nehme ich natürlich auch bei Fotowalks teil, denn der Austausch mit andern ist so wichtig.

Woher nimmst Du diese unglaublich vielfältigen Ideen für Deine fotografische Umsetzung? Wie sieht Deine Vorbereitung aus für ein professionelles Shooting.
So vielfältig finde ich das gar nicht, aber schön, wenn man das als Außenstehender so wahrnimmt. Da kommt viel spontan. Vor Shootings erstelle ich mir aber natürlich ein Moodboard damit man grob weiß, wohin die Reise geht. Zu verkniffen darf man dabei aber nicht dran festhalten, weil oft doch alles ganz anders kommt, als geplant, da muss man flexibel bleiben. Ein Locationcheck bei unbekanntem Terrain sowie eine gute Absprache mit dem Kunden ist auch selbstverständlich um einfach bestmöglich vorbereitet zu sein.

Gibt es bisher ein Projekt, an das Du besonders gerne zurück denkst?
Nein, da gab es viele und ich kann mich da auf keines festlegen. Toll sind immer Projekte, an denen viele mitwirken und bei dem jeder wirklich seinen unverzichtbaren Part hat und am Ende dann alles eine Einheit ergibt.

Hast Du vielleicht noch Antworten auf Fragen, die wir hier gar nicht gestellt haben? 😉
Eigentlich nicht, aber ich möchte mich für die herzliche Aufnahme im Fotoclub Regenstauf bedanken. Außerdem möchte ich mal erwähnen, dass ich es toll finde, wie aktiv Ihr alle seid. Da ist man auch als Webdesigner richtig glücklich, wenn man das mitbekommt. Ich freue mich schon, wenn es sich mal wieder ergibt, dass ich vor Ort auch „mitmische“, den einen oder anderen von Euch auch persönlich kennenlerne, sei es bei einem Fotowalk oder beim Stammtisch.

Liebe Sabine, wir danken Dir sehr herzlich, dass Du Dir Zeit genommen hast für dieses Interview. Wir wünsche Dir alles Gute weiterhin für Deine Berufung, die Du zu Deinem Beruf machen konntest. Nicht vielen gelingt das! Danke nochmals in der Hoffnung, dass Du unserer Webseite und damit dem Fotoclub Regenstauf noch lange erhalten bleibst!